Chronik

Adventgemeinde Neuwied gegründet 1911


Im 19. Jahrhundert wurde von Christen verschiedener Konfession die Zusage Jesu wieder entdeckt, dass er ein zweites mal auf die Erde kommen würde, um sein Reich aufzurichten. Diese Leute nannten sich Adventisten (von adventus = Ankunft) und organisierten sich zu einer Religionsgemeinschaft, die auch missionarisch tätig war und es bis heute ist.

So wurde 1905 die Adventgemeinde Koblenz gegründet und quasi als Tochtergemeinde entstand 1911 die Adventgemeinde Neuwied. Damals waren die Prediger Br. Mate und Br. Hosfeld hier tätig, die ihre Ausbildung in einem gemeinschaftseigenem Predigerseminar erhalten hatten. Br. Kuhn war der erste Gemeindeleiter. Einer der ersten, der in Neuwied getauft wurde, war Br. Schuster (1913).

Für einige Jahre versammelten sich die Wollendorfer Geschwister getrennt von den Neuwieder Glaubensgenossen und zwar bei Geschw. Wortig, die „in der Karbach“ wohnten und ab 1929 bei Geschw. Schuster, die in der Fahrerstr. wohnten. Gegründet wurde die Gemeinde Wollendorf am 15.1.1922 mit 12 Gliedern. Sie bestand bis Anfang der 30er Jahre. In Neuwied verblieben damals 14 Glieder. Sie hatten ihren Gottesdienst im Krankenhausweg, wo ihr „Lokal“ war.

Anfang  1923 wurde Br. Drescher als Prediger in den Bezirk versetzt. Aus dieser Zeit stammt ein Schreiben der „Hohen Kommision“ (das Rheinland war ja von den Franzosen besetzt), dass religiöse Versammlungen abgehalten werden dürfen. Br. Drescher hielt Vorträge in v.g. „Lokal“, das bald zu klein war. So wurde die große Aula des Lyzeums in Neuwied gemietet. Bereits  1923 wurde die Mennonitenkirche für Gottesdienste und Vorträge gemietet. Bei Vorträgen war sie überfüllt.

Im laufe der Jahre aber nahm die Gliederzahl der Gesamtgemeinde Neuwied wieder ab. Die Gemeinde war so klein geworden, dass sie ohne der Unterstützung der Vereinigung die Miete für die Mennonitenkirche nicht mehr aufbringen konnte. So wurde im September 1934 ein Lokal auf dem Kurplatz gemietet. (Der Kurplatz muß im Bereich des Schlossgartenplatzes  gewesen sein, den man von der Feldkicher Str. aus erreichen konnte).

Im ersten Weltkrieg, als die Glaubensbrüder zum Kriegsdienst eingezogen wurden, haben die Glaubensschwestern die Gemeinde geleitet. Nach dem ersten Weltkrieg hatte die Adventgemeinde Neuwied 26 Glieder. Die überwiegende Zeit aber bildeten die Neuwieder und Wollendorfer Adventisten eine Gemeinde, die nach dem zweiten Weltkrieg über 60 Mitglieder zählte und zum Beginn 1985  42 Geschwister hatte.
 
1938 oder 1939 wurde wieder die Mennonitenkirche gemietet, in der wir bis zum Brand im Juli 1984 Gottesdienst hatten. Nach dem Krieg wurde ein neuer Mietvertrag für 35 Jahre abgeschlossen, nachdem versucht worden war, von der Nette-Brauerei einen Raum zu mieten.

Nach dem Brand der Mennonitenkirche fanden wir in der Kirchlichen Sozialstation Neuwied, Langendorfer Str. eine Möglichkeit, vom August 1984 bis Januar 1985, im Besprechungsraum Gottesdienste abzuhalten. Wir danken hier Herrn Endermann von der Sozialstation, der uns das großzügige Angebot machte.

Von Februar 1985 bis Ende 1996 wurden in der Hermannstr. 5, die Gottesdienste gefeiert. Die Räume wurden von Geschwistern für Gottesdienstzwecke ausgebaut. Durch Eigenbedarf des Vermieters mussten wir uns nach 11 Jahren wieder eine neue Bleibe suchen. Anfang 1997 bis 30.04.1999 wurden die Gottesdienste am Carmen Sylva Garten Abgehalten.

Seit dem 1.Mai 1999 sind wir Gast bei der Evangelischen Kirchengemeinde Heddesdorf im Gemeindehaus  Dierdorfer Str. 65.